Wie vermittelt man Forschung, die sonst unsichtbar bleibt?
Für meine Bachelorarbeit in Knowledge Visualization habe ich einen handgezeichneten 2D-Animationsfilm realisiert, entwickelt in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft. Seit September 2025 läuft er in ihrer Dauerausstellung sowie in der Sonderausstellung zu Schneehasen im Naturzentrum Glarnerland.
Der Film erzählt von einem Tier, das vom Klimawandel besonders betroffen ist: dem Schneehasen. Durch steigende Temperaturen verliert er seinen Lebensraum, zieht sich in höhere Lagen zurück und wird zugleich seltener. Die WSL untersucht diese Entwicklung mit einem langfristigen genetischen Monitoring, bei dem DNA aus Kotproben gewonnen wird – eine schonende Methode, die keine Tiere fängt, aber präzise Einblicke liefert.
Der Animationsfilm macht diese Forschung sichtbar. Er begleitet einen Schneehasen durch ein Jahr, zeigt seinen Tarnungsverlust im schneefreien Winter und die Bedrohung durch einen neuen Konkurrenten, der ihm Nahrung und sogar genetisches Erbe streitig macht.
Das Ergebnis ist ein wissenschaftlich fundierter, aber auch emotional zugänglicher Film, der einem jungen Publikum ab 12 Jahren zeigt, wie eng Klimawandel, Biodiversität und Überleben miteinander verknüpft sind.
SCHMELZENDE SPUREN
DER SCHNEEHASE IN EINER WELT OHNE WINTER
Wie entsteht ein handgezeichneter Animationsfilm?
Am Anfang steht neben der inhaltlichen Recherche vor allem die visuelle Untersuchung. Wo lebt das Tier, wie bewegt es sich, wie sieht seine Umgebung aus? Dafür entstanden zahlreiche analoge und digitale Studien anhand von Fotos, Videos und Beobachtungen im Zoo. So entwickelte sich Schritt für Schritt das Verständnis für Landschaft, Körperform und Bewegung, das später die Grundlage der Animation bildete.
Um eine spannende Dramaturgie zu entwickeln, habe ich zahlreiche Versionen des Storyboards erarbeitet. In kleinen Thumbnails und schnellen Skizzen entstand Schritt für Schritt die Geschichte.
Scrolle durch mein Storyboard!